Hessens Aktienstrategie: nachhaltig und mit guten Renditechancen

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Seit 2019 investiert Hessen mit seinem Alterssparbuch in zwei nachhaltige Aktienindizes, die gemeinsam mit weiteren Bundesländern beauftragt worden waren. Diese Länder-Indizes stellen besondere Anforderungen an die Nachhaltigkeit der Unternehmen. Das Zwischenfazit nach fünf Jahren ist durchweg positiv: Aktuell ist Hessen mit etwa 2,8 Milliarden Euro investiert und die Wertentwicklung der Aktienanlage ist wie erwartet gut.

Zitate Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz:

„Vorausschauend und profitabel: Mit unseren nachhaltigen Aktienanlagen stärken wir verantwortungsbewusstes Wirtschaften, verdienen Geld und sorgen vor. Genau das sind die Anforderungen an eine zukunftsfähige Haushalts- und Finanzpolitik.“

„Die Wertentwicklung unserer Aktienfonds zeigt: Mit nachhaltigen Aktienstrategien lassen sich gleichzeitig Geld verdienen und die Transformation unserer Wirtschaft unterstützen. Dank der breiten Streuung und des langfristigen Anlagehorizonts sind wir dabei auch auf der sicheren Seite und können die unvermeidbaren Schwankungen am Aktienmarkt entspannt betrachten.“

„Was wir mit dem Konzept der Deutschlandrente für die Bürgerinnen und Bürger empfehlen, macht Hessen auch für seine eigene Altersvorsorge: breit gestreut und langfristig von den Renditen am Aktienmarkt profitieren. Schon seit vielen Jahren investiert das Land einen Teil seines Alterssparbuchs Hessen in Aktien und damit in die langfristig profitabelste Anlageklasse am Kapitalmarkt.“

„Nach fünf Jahren können wir klar sagen: Die Länder-Indizes sind ein voller Erfolg – und das in vielerlei Hinsicht. Die Transaktionskosten sind niedrig und das gute Rendite- und Risikoprofil ist absolut wettbewerbsfähig. Mit den Indizes ist es außerdem auch gelungen, einheitliche Standards für die nachhaltige Aktienanlage staatlicher Investoren zu etablieren.“

Fragen und Antworten

Die beiden Länderindizes heißen „STOXX ESG Länder Eurozone PAB Index“ und „STOXX ESG Länder Global ex Eurozone PAB Index“. Sie werden von dem europäischen Indexanbieter STOXX – einem Tochterunternehmen der Deutschen Börse – aufgelegt. Beide Länder-Indizes legen die strengen ESG-Nachhaltigkeitskriterien (Environmental, Social, Governance) nach dem Paris Aligned Benchmark (PAB) an, beschränken sich dabei aber jeweils auf die Eurozone bzw. auf die restliche Welt exklusive der Eurozone. Die passive Nachbildung der Aktienindizes erfolgt entweder durch die Deutsche Bundesbank oder durch das jeweilige Land.

Für die Länder-Indizes galten von Anfang an besondere Nachhaltigkeitskriterien und international anerkannte ESG-Standards. Sie wurden also nach Kriterien aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung gefiltert. 2023 wurden die Anforderungen nochmals verschärft. Seitdem orientiert sich die Anlagestrategie an dem Pariser Klimaschutzabkommen. Damit gilt der strengste europäische Standard für klimaneutrale Finanzanlagen als Mindestvoraussetzung. Dadurch sollen sich die Treibhausgasemissionen der investierten Unternehmen im Mittel jährlich um sieben Prozent reduzieren – bis im Jahr 2045 CO₂-Neutralität erreicht ist. Darüber hinaus werden auch Unternehmen ausgeschlossen, bei denen schwerwiegende Verstöße gegen die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen oder gegen die Umweltziele der EU-Taxonomie vorliegen. Ausgeschlossen werden zudem alle Unternehmen, die am Anbau oder an der Herstellung von Tabakprodukten beteiligt sind.

Ursprünglich wurden die Aktienindizes von den Ländern Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit der Deutschen Bundesbank beauftragt. Seit 2019 konnten die Länder in diese Indizes investieren. Seitdem investierte das Alterssparbuch Hessen ausschließlich über diese nachhaltigen Varianten der Länder-Indizes in Aktien. Inzwischen nutzt auch der Freistaat Sachsen die Länder-Indizes. Aktuell haben die Investitionen der genannten Bundesländer in den Aktienindizes einen Marktwert von rund 17 Milliarden Euro.

Das Alterssparbuch Hessen ist eine Rücklage für die Versorgung pensionierter Beamtinnen und Beamten. Es ist auch bekannt als Sondervermögen Versorgungsrücklage. Seit 1999 wird im Alterssparbuch Geld zurückgelegt und investiert – seit 2007 unter der Verwaltung der Bundesbank und mit Nachhaltigkeitskriterien auch in Aktien. Inzwischen ist das Volumen der Rücklage auf einen Marktwert von rund 6 Milliarden Euro angewachsen, die in Aktien (2,8 Milliarden Euro), Staatsanleihen (2,4 Milliarden Euro), Immobilienfonds (0,6 Milliarden Euro) und Unternehmensanleihen (0,3 Milliarden Euro) investiert sind.