Fast zwei von drei jungen Erwachsenen wollen mehr über Finanzen wissen. Hiervon sind fast alle sogar bereit, Freizeit zu investieren, um ihre Finanzkompetenzen zu verbessern. Diese Aussagen stammen aus dem Hessenmonitor, einer vom Land beauftragten Studie. Umfrage, App, Bildungsfestival: Hessen möchte die Finanzkompetenz junger Leute stärken und geht mit Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft neue Wege. Hessen beteiligt sich auch an der Initiative des Bundes für eine nationale Finanzbildungsstrategie und ist als einziges Bundesland Partner des Finanzbildungsfestivals am 15. Oktober in Berlin.
Zitate Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz:
„Der Hessenmonitor, die SEASN-App, unsere Beteiligung am Festival: Das ist Finanzkompetenz Made in Hessen. Hessen will und wird Vorreiter für starke Finanzkompetenzen in der Bevölkerung sein. Wir möchten uns mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft verstärkt um die Finanzbildung gerade auch junger Leute kümmern und werden ihnen mit gezielten Kampagnen lebensnahe Angebote machen.“
„Mit dem ersten verdienten Geld richtig haushalten, vielleicht etwas anlegen, auf ein Auto sparen oder gar eine Immobilie kaufen: Menschen sollen an den entscheidenden Stellen ihres Lebens die finanziellen Kompetenzen haben, die in dieser Lebensphase wichtig sind. Mit dem Hessenmonitor haben wir etwa 500 junge Menschen in Hessen befragt, um herauszufinden, wie sie sich informiert und gewappnet fühlen, um die eigenen finanziellen Angelegenheiten mit dem nötigen Hintergrundwissen anzugehen. Der Hessenmonitor zeigt: Junge Menschen wollen Finanzkompetenzen aufbauen.“
„Der Hessenmonitor zeigt: Junge Erwachsene wissen zu wenig über Geld. Die gute Nachricht: Sie möchten mehr wissen. Dabei wollen wir helfen und zunächst im beruflichen Umfeld der Menschen ansetzen. Wir brauchen zielgruppengenaue Angebote für konkrete Fragen. Die SEASN-App ist eine Antwort auf diese Herausforderungen. Wir werden weitere geben müssen.“
„Es muss der Anspruch Hessens sein, nicht nur den führenden EU-Finanzplatz zu beheimaten, sondern auch die Menschen in besonderer Weise zu befähigen, kompetente Finanzentscheidungen zu treffen.“
Zitat Professor Dr. Christine Laudenbach, Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE:
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass die soziale Herkunft weiterhin einen entscheidenden Einfluss auf die finanzielle Inklusion hat. Finanzielle Verhaltensweisen und Einstellungen werden stark durch das familiäre Umfeld und die soziale Umgebung geprägt, was insbesondere jungen Erwachsenen aus weniger privilegierten Verhältnissen den Zugang zu Finanzthemen erschwert."
"Die Datenlage verdeutlicht eine signifikante Kluft zwischen dem Interesse junger Erwachsener an Finanzthemen und der tatsächlichen Partizipation an formellen Bildungsangeboten. Dies erfordert eine gezieltere Ansprache, um Finanzkompetenz nachhaltig zu fördern."
“Die Ergebnisse verdeutlichen, dass geschlechterspezifische Unterschiede im Umgang mit Finanzen weiterhin tief verankert sind: Männer schätzen nicht nur ihr Finanzwissen korrekterweise höher ein, sondern beteiligen sich auch deutlich häufiger am Aktienmarkt, während Frauen insgesamt zurückhaltender agieren. Obwohl die Aktienmarktteilnahme so hoch ist wie nie zuvor, bleibt sie stark abhängig von Geschlecht und Bildungshintergrund.”
Zitat Professor Dr. Andreas Hackethal, Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE:
„Die SEASN-App folgt dem Erfolgsrezept für effektiven Kompetenzerwerb: Niederschwelliger Zugang sowie interaktives Lernen und Üben am Beispiel der eigenen Finanzen. Unsere Pilotstudie zeigt, dass die App auch zur Weitergabe von Finanzwissen im Familien-, Freundes- und Kollegenkreis gut funktioniert.“
Zitat Rainer Schwarz, IHK Gießen-Friedberg:
„Mitarbeiter, die finanzielle Zusammenhänge verstehen, können fundierte Entscheidungen treffen. Dies betrifft sowohl alltägliche Entscheidungen als auch strategische Überlegungen, die das Unternehmen langfristig beeinflussen können.“