„Das Finanzamt Eschwege-Witzenhausen profitiert davon, dass die Hessische Steuerverwaltung Arbeitsplätze gezielt an ländlicher gelegene Finanzämter verlagert. Rund 60 zusätzliche heimatnahe Arbeitsplätze werden so im Amt im Werra-Meißner-Kreis geschaffen. Damit gehen auch notwendige Investitionen einher. Rund 11 Millionen Euro nehmen wir in die Hand, um den Standort Schlesienstraße in Eschwege zu erweitern und zu sanieren. Zudem soll auch das Finanzamtsgebäude in Witzenhausen saniert werden“, sagte Hessens Finanzminister Michael Boddenberg heute in Eschwege.
Ziel ist, das in Eschwege bislang auf zwei Standorte aufgeteilte Finanzamt am Standort Schlesienstraße zusammenzuführen und das Gebäude in der Max-Woelm-Straße freizuziehen. Die konkrete Umsetzungsvariante für den Standort Schlesienstraße wird nun anhand der Bauleitplanung, baufachlicher und wirtschaftlicher Gesichtspunkte eingehend geprüft.
„Im Finanzamt Eschwege-Witzenhausen setzen die Beschäftigten bereits seit 2019 auf das Umweltmanagementsystem EMAS und leisten dadurch schon jetzt einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz. Durch die geplante Modernisierung kann dem Umweltschutz im Betrieb jedoch noch wesentlich stärker Rechnung getragen werden. Zudem können wir als attraktiver und gerade im ländlichen Raum wichtiger Arbeitgeber unseren Beschäftigten an den zukünftig jeweils zentralisierten Standorten in Eschwege und Witzenhausen hervorragende Arbeitsbedingungen bieten“, sagte Boddenberg. „Diese Investition unterstreicht auch, welche Bedeutung für uns der ländliche Raum hat.“
„Die Beschäftigten des Finanzamts Eschwege-Witzenhausen erhalten durch die Baumaßnahmen am Standort Eschwege nicht nur eine moderne, ansprechende Unterbringung; mit der Zusammenführung der zwei Eschweger Standorte fallen Dopplungen in der Infrastruktur weg, Laufwege verkürzen sich, die Zusammenarbeit insgesamt wird gestärkt. Die Aufgabenerledigung gestaltet sich effizienter und das Miteinander zwischen den Beschäftigten wird gestärkt. Dies macht die Zusammenführung der zwei Standorte in einer modernisierten und ansprechenden Unterbringung zu einer rundherum gelungenen Sache, die für Bürger und Beschäftigte gleichermaßen einen Gewinn darstellt“, sagte Konstanze Bepperling, Finanzpräsidentin und kommissarische Leiterin der Oberfinanzdirektion Frankfurt.
"Wir danken der Landesregierung für die Investitionen in den Standort Eschwege. Dies sichert und schafft neue, qualifizierte Arbeitsplätze in der Region. Als Mittelzentrum im ländlichen Raum wird Eschwege gestärkt, wenn Einrichtungen und Behörden des Landes erweitert werden. Eschwege ist ein attraktiver Standort für familiengerechte Arbeitsplätze. Finanzminister Boddenberg weiß das und hat dies bei seiner Entscheidung berücksichtigt. Dieses Vertrauen in unsere Region erkennen wir dankend an“, sagte Eschweges Bürgermeister Alexander Heppe.
Seit einigen Jahren organisiert sich die Hessische Steuerverwaltung neu. Ziel ist es unter anderem, durch eine Bündelung von Aufgaben noch effizienter arbeiten zu können. Wann immer sinnvoll möglich, werden diese Aufgaben zudem an ländlicher gelegene Ämter verlagert – und mit ihnen zahlreiche Arbeitsplätze.
„Wir bündeln Aufgaben und vergrößern somit das Fachwissen dort, wo sie bearbeitet werden. Ist dies ortsungebunden möglich, verlagern wir diese Arbeiten und damit attraktive und sichere Arbeitsplätze aufs Land. Die Kolleginnen und Kollegen folgen nur dann mit ihrem Arbeitsbereich in ein anderes Finanzamt, wenn sie das möchten. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen in den ländlichen Raum klappt bisher hervorragend, denn viele unserer Kolleginnen und Kollegen wollen heimatnäher arbeiten“, beschrieb Finanzminister Boddenberg die Grundgedanken. Arbeit zu den Menschen und in die Heimat bringen, heißt diese Reform. Sie bringt dem Finanzamt Eschwege-Witzenhausen rund 60 zusätzliche Arbeitsplätze.
„Der Werra-Meißner-Kreis ist einer der großen Gewinner unserer Reform. Unterm Strich aller Reformschritte wollen wir dort rund 60 zusätzliche heimatnahe Arbeitsplätze anbieten. Das Finanzamt profitiert vor allem von der Schaffung einer Bewertungsstelle für die Grundsteuer. Nur noch sieben dieser Stellen wird es ab 2025 in ganz Hessen geben, davon eine im Finanzamt Eschwege-Witzenhausen“, sagte Boddenberg. „Bereits im Dezember 2023 wird zudem damit begonnen, Steuerklärungen von Frankfurterinnen und Frankfurtern auch im Finanzamt Eschwege-Witzenhausen zu bearbeiten. Die Bearbeitung der Steuererklärung ist ortsungebunden möglich, vor allem da die Steuerverwaltung eine der digitalsten Verwaltungen ist. Für die neuen Kolleginnen und Kollegen schaffen wir mit der Investition der rund 11 Millionen Euro auch die entsprechenden Arbeitsbedingungen. Dabei gehen wir sorgsam mit dem Geld der Steuerzahlenden um: Da wir unseren Beschäftigten auch das Arbeiten zu Hause ermöglichen, können wir die Bürofläche im Amt auf 70 Prozent reduzieren“, sagte Boddenberg.
Betrachtet man hessenweit alle Schritte der Strukturreform der Hessischen Steuerverwaltung, werden bis Ende 2023 bereits über 1.000 Arbeitsplätze in den ländlichen Raum verlagert sein. Mit Abschluss aller Schritte Mitte der 2020er Jahre sollen dann über 1.200 Arbeitsplätze an ländlicher gelegene Finanzämter verlagert werden.